Contest mit dem Predator

[Decebalus]

Die Karlsruher haben ja auf dem Prerelease Frankfurt ihre persönliche Strategie vorgeführt: Ich conteste mit meinem Predator. (Gut, das ging natürlich auf dem Prerelease besser als auf einem normalen Turnier.)

Die Begründung dazu von Maik war:

- ich bezahle ein pool und habe meinem Predator einen Vampir weggenommen, mit dem er Druck auf mich macht.

- mit dem Vampir weniger bekommt er zusätzlich soviel Druck von seinem Predator, daß er mir normalerweise überhaut nichts mehr machen kann.

- in dem Moment, wo mein Grand-Predator dann stirbt, habe ich plötzlich einen Vampir mehr. Das kommt (obwohl es jeder weiß) überraschend.

Insgesamt ging die Strategie bei Maik im ersten Spiel auf. Sie funktioniert aber wohl eher nur, wenn:

- mein Grandpredator ein Deck hat, das eher wenig Druck macht.

- man gleichzeitig ziemlich garantiert seinen Prey raushaut.

Was ist Eure Meinung?

[Eclipse]

Da ich einmal das Opfer eines solchen 'Nach-hinten-Contests' war, bin ich gerne bereit meine Meinung darüber zu äußern:

Mir wurde ab der 2. Runde Chandler Hungerford von meinem Prey contestet. Der Spieler brachte ihn nach mir ins Spiel. Leider spielte mein Predator einen Sudden als ich in der übernächsten Runde die Ecoterrorists spielen wollte, sonst wäre das wohl glimpflicher abgelaufen. Jedenfalls hat der Chandler auf diese Weise meinem Prey wohl mehr Schaden gemacht, als wenn er draußen gewesen wäre. Keiner wollte aufgeben, und ich schätze, dass wir beide locker über 10 Pool für das Contest bezahlt haben. Natürlich hat sich mein Predator besonders darüber gefreut, aber er konnte so gerade eben nicht genug Druck für den Kill aufbauen, der ohne Frage gleich den nächsten nach sich gezogen hätte. Ich habe ohne Rücksicht auf Verluste nach vorne gespielt, bis wir beide am Rand des Abgrundes waren. Im Endeffekt hat sich mein Prey dann selbst getötet. Ganz ehrlich gesagt habe ich weder den Contest, noch die letztendliche freiwillige Selbsttötung so ganz verstanden. Der Contest hätte uns beide beinahe den Kopf gekostet, und schlussendlich hat es das Prey erwischt, und nicht mich.

Im Endspiel gab es eine ähnliche Situation, und da hat sie den Predator definitiv umgebracht, und das Prey auf 1 Pool gebracht. Es hat sich zwar wieder erholt, aber für besonders effektiv halte ich die Strategie immer noch nicht. Klar, der Predator sollte nicht allzu viel Druck machen können, aber ihn umbrigen ist nun wirklich nicht Ziel des Spiels. Und man öffnet sich zu sehr nach hinten, gerade bei den Preconstructed Decks, wo man kaum Blutpumpen hat, und ein solcher Contest sehr an der Substanz zehrt.

Wenn man viel Blut pumpt, oder sehr schnell töten kann mag das halbwegs funktionieren. Im Preconstructed ist beides eher selten, und macht die Taktik damit sehr gefährlich. Was nützt einem ein toter Predator, wenn man selber im Endeffekt einen Vampir weniger (wegen zu wenig Pool) hat? Der nächste Predator kommt bestimmt.

Man selber hat ja auch einen Vampir weniger, mit dem man Druck machen kann. Dadurch stärkt man sein eigenes Prey. Je nachdem wie die Anzahl der Spieler und die Stärke der Decks ist, kann man sich damit ins eigene Fleisch schneiden, sowas kann ja um den ganzen Tisch gehen. Und selbst wenn man den Predator oustet, kann es gut sein, dass hinter einem dann ein Deck sitzt, dass sich nicht groß anstrengen musste, und noch genug Pulver zu verschießen hat.

[Männele]

Die Karlsruher haben ja auf dem Prerelease Frankfurt ihre persönliche Strategie vorgeführt: Ich conteste mit meinem Predator. (Gut, das ging natürlich auf dem Prerelease besser als auf einem normalen Turnier.)

Ich muss sagen, dass ich einen solchen Humbug, und das ist diese Strategie meiner Ansicht nach, selten zuvor gesehen habe. Die Begründungen dafür sind ebenfalls interessant.

Die Begründung dazu von Maik war:

- ich bezahle ein pool und habe meinem Predator einen Vampir weggenommen, mit dem er Druck auf mich macht.

Okay, ich zahle also 1 Pool dafür, dass dieser Vampir keinen 1er Bleed macht, den ich sonst eigentlich mit einem Vampir noch blocken könnte (und viel mehr kommt bei so einem Prerelease im Allgemeinen nicht rum)? Hmm, ich weiss ja nicht. Im Draft irgendwie Schwachsinn. Im Constructed aber auch, ausser es ist ein Superbleedervampir, gegen den ich keine Bleeddefence habe. Ist es ein Kämpfer, den ich conteste, dann habe ich aller Wahrscheinlichkeit nach ja selbst ein Kampfdeck. Dann ist die Devise ja wohl eher: einen anderen Kloppvampir rausbringen und den betreffenden Vampir weghauen, DANN contesten, oder nicht?

- mit dem Vampir weniger bekommt er zusätzlich soviel Druck von seinem Predator, daß er mir normalerweise überhaut nichts mehr machen kann.

Ja toll, das Predatorraushauen scheint ja wieder salonfähig zu werden?!!!

- in dem Moment, wo mein Grand-Predator dann stirbt, habe ich plötzlich einen Vampir mehr. Das kommt (obwohl es jeder weiß) überraschend.

Juppie, ich zahle X Runden lang Pool um irgendwann einmal einen Vampir "überraschend" ins Spiel zu bekommen????

Insgesamt ging die Strategie bei Maik im ersten Spiel auf.

Im Finale aber dann wohl doch eher nicht mehr. Da hat er nämlich nur seine zwei Predator rausgehauen, aber nicht sein Prey. So gewinnst Du halt auch nix.

Nee, ehrlich, der Maik ist schon ein super Spieler, aber diese Taktik halte ich in den meisten Fällen für Schwachfug.

[Lumpi]

Zu Eclipse:
Da ich Chandler mit Dir contested habe, möchte ich nochmal meine Begründung vorbringen. Chandler hat +1 intercept gegen Gangrel, und ich muss die Aktion machen, um ein Anarch zu werden. Zusätzlich hatte ich nicht grade viel Fortitude zum schutz gg. evtl. aggr Schaden. Ein weiteres Argment für mich war, dass ich meine drei anderen Vampire ausspielen konnte. Ich hab zwar keinen VP bekommen, aber ich möchte nicht wissen, wie lange das Spiel gegangen wäre, wenn ich den contest nicht gemacht hätte. Zusätzlich hatte ich gehofft, das mein Grandpredator mehr Druck aufgebauen kann. War leider eine Fehleinschätzung meinerseits .
In aller Regel conteste ich nicht (auch nicht mit meinem Prey), aber die oben genannten Gründe gaben für mich in diesem Spiel den ausschlag es doch zu tun.
Zu meinem "Selbstmord" wollt ich noch sagen: Ich hasse Deals, die den Tisch aufteilen, erst recht, wenn ein Predator seinem Prey freie Hand lässt. Solche Deals machen, zumindest mir, den Spielspass kaputt. Der Deal wäre aufgegangen, und die einzige Chance, die ich sah diesen Deal zu zerstören, lag in meinem Selbstmord.
p.s. ich würde es auch jederzeit wieder tun!!!

[Eclipse]

Vielleicht wäre das Anbieten eines Deals besser gewesen als den guten Chandler zu contesten. Allerdings sehe ich schon eher Sinn darin das Prey mit irgendwas zu contesten, deswegen habe ich mich von und beiden in der besseren Position gesehen. Zum Glück hat mein Predator zwar Ärger gemacht, war aber wegen der fehlenden Stimmen nicht in der Lage seine Votes effektiv zu benutzen. Hätte hinter mir ein Deck gesessen, dass mehr Druck aufbaut, dann wären wir beide sehr, sehr schnell über den Jordan gegangen.

Was den 'Selbstmord' betrifft: du hast mir das während meiner Minion Phase gesagt, als ich noch einen Vamp offen hatte. Du hattest noch 1 Pool. Ich habe durchaus Chancen gesehen dich mit meiner eigenen Hände Arbeit zu killen. Entweder mit einem Form of Mist Bleed, oder, was mein eigentlicher und etwas riskanterer Plan war, indem ich Lucita angreife, auf die du ein Fame gespielt hattest. Damit hätte ich dich geoustet und auch gleich meinem neuen Prey geschadet. Natürlich habe ich dann aber lieber nach hinten gemauert, weil es auch ohne Anstrengung ging. Dass du damit den Deal zerstört hast fand ich OK. Vielleicht gab es keine anderen Möglichkeiten zu dem Zeitpunkt, weil wir beide zu weit unten waren.

[Chandler]

Tja ihr könnt sagen was ihr wollt über Maik und seine Contests aber er hat damit den 3 Platz gemacht und hat in allen spielen bis auf einem immer einen oder sogar 2 Contests laufen.

Im übrigen fand ich es auch scheisse ,aber auch nur weil ICH der leidtragende im Finale war.

[Eclipse]

Tja ihr könnt sagen was ihr wollt über Maik und seine Contests aber er hat damit den 3 Platz gemacht und hat in allen spielen bis auf einem immer einen oder sogar 2 Contests laufen.

Er hat den 3. gemacht. Und ich habe definitiv den 1. gemacht, weil er sich erst mit dem einen Predator, und dann mit dem anderen gekäbbelt hat. Zudem hat er Frank maßgeblich zu dessen VP verholfen.

Die ganze Zeit konnte er wegen des Contests und der Anarch kaum Druck machen, und dann hat er Erol's Vampire mit dem Renegade kleingehauen, anstatt mir den Xaviar weg zu diablerieren, und dann meine beiden Luschen mit dem Renegade platt zu machen. Dann hätte er immer noch Erol angreifen können. Ich glaube, er dachte ich hätte weitaus mehr Intercept/Untapper, als es eigentlich der Fall war. Jedenfalls hat er mir, als seinem Prey durch sein Spiel nach hinten den Sieg erlaubt. Finde nicht, dass das unbedingt für seine Strategie spricht. Und der Chandler-Contest vorher ging auch für beide in die Hose. Bin wirklich nicht überzeugt...

[Männele]

Tja ihr könnt sagen was ihr wollt über Maik und seine Contests aber er hat damit den 3 Platz gemacht und hat in allen spielen bis auf einem immer einen oder sogar 2 Contests laufen.

Also, so viel ich weiß ist ja wohl Frank Dritter geworden, oder? Und Maik hat tatsächlich nicht nur zwei, nein DREI seiner Predator im Finale rausgeworfen!! Und das ist nun wirklich kein Erfolg.

Wir hatten darüber im Forum schon eine Diskussion und ich wiederhole das gerne nochmal. Meiner Meinung nach ist es das Schlimmste was Dir bei VtES passieren kann, dass Dein Prey den Tablewin macht. Das bedeutet nämlich, dass Du als Predator total versagt hast (ist mir natürlich auch schon passiert). Und am Schlimmsten ist es, wenn Dir das in einem Finale passiert (ist mir noch nicht passiert).

Dass er ins Finale gekommen ist hat sicher viel mehr mit seinen Deckbau- und Draftkünsten zu tun, nicht mit seiner verqueren Conteststrategie.